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Praxistag: Nur Mut – Gründen im Lokaljournalismus

Mut machen fürs Gründen im Journalismus – das war das Ziel des Praxistags von Vor Ort NRW und Netzwerk Recherche. Die Veranstaltung startete mit einem filmischen Portrait verschiedener journalistischer Startups im Medienland NRW, deren Gründer Journalist Maximilian Doeckel interviewt hat. Das Fazit: Unter den meisten Gründerinnen und Gründern herrscht zuversichtliche Stimmung, und auch mit Lokaljournalismus lässt sich tatsächlich Geld verdienen.

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Wie die Finanzierung von journalistischen Projekten funktionieren kann, ist Thema der gesamten Gründertour, die am 29. September 2017 Station in Düsseldorf machte. Die Vor Ort NRW-Geschäftsführerin Simone Jost-Westendorf sagte in ihrer Begrüßung in Düsseldorf: „Die eine Antwort gibt es nicht, aber verschiedene Modelle, wie Gründerinnen und Gründer im Journalismus erfolgreich sein können.“

The Bristol Cable: Kooperative im Lokaljournalismus

Nach der Reise durch Nordrhein-Westfalen führte der Praxistag nach Großbritannien: Adam Cantwell-Corn präsentierte in Düsseldorf, wie sich das von ihm mitbegründete Medien-Startup The Bristol Cable als genossenschaftliches Medien-Projekt entwickelt hat. Ziel der Kooperative ist es, sich durch zahlende Teilhaber zu finanzieren, die je eine Stimme erhalten, um bei The Bristol Cable mitzuentscheiden.

Im weiteren Verlauf konnten sich die Teilnehmenden in Workshops über weitere Themen rund ums Gründen und Recherchieren im Lokaljournalismus informieren und austauschen. Besonders aufschlussreich und lehrreich waren die Diskussionen und der Wissensaustausch von Vertreterinnen und Vertretern aktueller Modelle im Lokaljournalismus. Mit dabei waren: Correctiv, Follow Up Magazin, Frankfurter Neue Presse, Kontext Wochenzeitung, Lokalportal, Meine Südstadt, Merkurist, Prenzlauer Berg Nachrichten, Regensburg Digital und Steady.

Das komplette Programm zum Nachlesen

Wie schaffe ich eine lokale Medien-Marke?

Die Themen reichten von Marken-Bildung in der Großstadt über investigatives Recherchieren im Lokalen bis zu Community-Pflege auf dem Land.

Marco Eisenack, Gründer von Mucbook erzählte, wie schwierig es gewesen sei, einen Slogan für sein Medien-Startup aus München zu entwickeln – das Ergebnis „Weniger Bussi Bussi, mehr Amore“ gibt es inzwischen auf Jutebeuteln und auf Bettwäsche, die im eigenen Online-Shop verkauft werden. „Für Journalisten ist Werbung und eine Marke immer die andere Seite – und ihr Fehlen ein Grund, warum sich viele Medien-Projekte nicht gut genug verkaufen.“, so Eisenack.

Mit Mein Wadersloh für die gleichnamige Kleinstadt in Ostwestfalen erreicht der Gründer Benedikt Brüggenthies inzwischen 2.000 der 12.000 Einwohner und ist somit fast in jedem Haushalt präsent – auch dadurch, dass er viele Veranstaltungen rund um seine Medienmarke organisiert und sich ehrenamtlich in der Gemeinde engagiert. Sich mit Hilfe einer – meist lokalen – Community zu finanzieren, ist für die journalistischen Startups ein nachhaltiges Erlösmodell, so dass es einigen wenigen Gründerinnen und Gründern sogar möglich ist, feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen.

Am Ende des Praxistags konnten die Teilnehmenden sich unter dem Motto „Meet the Funders“ über weitere Finanzierungsmöglichkeiten informieren und Tipps zum Gründen holen – zum Beispiel von Lina Timm, Leiterin des Media Lab Bayern: „Fragt nicht Familie und Freunde, sondern 100 Leute aus der Zielgruppe, ob sie Geld für eine Idee zahlen würden.“

Auch eigene Ideen für ein journalistisches Startup konnten die Teilnehmenden zum Abschluss präsentieren – und der beste spontane Pitch gewann ein Ticket für das Jouvenir Ideencamp, um die eigene Projektidee an einem Workshop-Wochenende in Hamburg genau durchleuchten zu lassen.

Bildergalerie

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