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Regionaltag Düsseldorf

Wir haben was gegen Fake News: Guten Lokaljournalismus! Am 26. Juni 2017 fand der fünfte Regionaltag der LfM-Stiftung Vor Ort NRW in der Landeshauptstadt Düsseldorf statt.

 

Frage: Was sind Fakenews?
Antwort 1: „Die Nachrichten die verbreitet werden, deren Inhalt aber einfach nicht stimmt.“
Antwort 2: „Die einfach ins Netz gestellt werden.“
Antwort 3: „Nachrichten die geschürt werden um Meinungen zu beeinflussen.“
Antwort 4: „News halt, die schlecht recherchiert sind oder halt schlichtweg falsch sind, nicht der eigentlichen Quellenlage entsprechen oder absichtlich falsch veröffentlicht wurden.“
Antwort 5: „Falsche Nachrichten.“

Frage: „Sind Ihnen schon einmal Fake News im Internet aufgefallen?“
Antwort 1: „Von so Neurechten Seiten, die einfach aus… Die einfach ein paar Details zusammenbauen zu was neuem und dann eine neue Geschichte entstehen lassen, die mit der Wahrheit dann nichts mehr zu tun hat.“
Antwort 2: „Gerade so auf Facebook kursieren immer wieder solche News über… sei es drum, dass irgendjemand einen Hund verprügelt hat oder ähnliches oder gerade so Tierschutzsachen aber auch aus der rechten Szene so öfter mal so Sachen, die irgendwie Leute verunglimpfen, die eigentlich nichts gemacht haben aber trotzdem irgendwo durch den Dreck gezogen werden.“
Antwort 3: „Generell wenn ich irgendwo bei Facebook was aufrufe und denk das ist komisch, dann denke ich das stimmt wahrscheinlich nicht.“

Frage: „Gibt es Fake News auch im Lokaljournalismus?“
Antwort 1: „Ja, denke schon.“
Antwort 2: „bestimmt.“
Antwort 3: „Ja, ich denke schon.“
Antwort 4: „Ich würde sagen: Nein.“
Antwort 5: „Auf jeden Fall.“
Antwort 6: „…gibt’s beispielsweise Unfälle, von denen die Presse berichtet, wo angeblich Menschen gestorben sind und dabei sind sie gar nicht gestorben. Das weiß ich definitiv. Das ist so.“
Antwort 7: „Also in Recklinghausen bin ich noch auf keine gestoßen.“
Antwort 8: „Bei uns Lokalzeitung ist ja der WA also Westfälischer Anzeiger und die haben schon Rechtschreibfehler in der Zeitung drin, also da sind auch falsche Nachrichten denke ich mal vorprogrammiert.“
Antwort 9: „Radio, Zeitung und alle hat für mich in der Regel einen relativ hohen Glaubwürdigkeitswert aber alles andere… also nicht direkt lokal… nicht bewusst aufgefallen.“
Antwort 10: „Ich kann mir schon vorstellen, dass vielleicht der eine oder andere Journalist der vielleicht auf eine falsche Fährte stößt, irgendwie das ganze vielleicht doch für wahr nimmt, weil er ursprünglich geglaubt hat, seine Quellen seien… ja seien gute Quellen.“
Antwort 11: „Ja sicher (lacht). Ja ja. Enten (lacht).“

Frage: „Wie reagieren Sie auf Fake News?“
Antwort 1: „Am Anfang genervt, mittlerweile schon fast gelangweilt, irgendwie.“
Antwort 2: „Einfach lesen und weiterscrollen, oder so.“
Antwort 3: „Erstmal erkläre ich mich dagegen und ich ignoriere sie, weil ich mir anderweitig ein Bild machen will.“
Antwort 4: „Auf einem anderen Kanal irgendwie nochmal gucken.“

Die Debatte um Fake News beeinflusst den Arbeitsalltag von Journalistinnen und Journalisten – auch im Lokalen. In Zeiten, in denen das Vertrauen in Medien scheinbar sinkt, verschärfen gezielte Desinformationen das Problem. Nutzerinnen und Nutzer stellen sich zunehmend die Frage: Welchen Informationen und Medien kann ich noch vertrauen? Redaktionen reagieren mit eigenen Abteilungen, um Fakten zu checken, Social Media-Plattformen beauftragen externe Prüfungen.

Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten sind dort, wo man Falschmeldungen am besten aus der Welt schaffen kann: am Ort des Geschehens. Doch der Lokaljournalismus hat mit finanziellen Kürzungen und Umstrukturierungen zu kämpfen. Die Frage stellt sich: Wie müssen die Rahmenbedingungen vor Ort aussehen, damit Journalistinnen und Journalisten selbstbewusst sagen können: Wir haben was gegen Fake News: Guten Lokaljournalismus!

Über Faktenchecks, über den Wert von Recherche und über die Rolle kritischer Nutzerinnen und Nutzer haben wir diskutieren – mit Ihnen! An der Debatte im NRW-Forum Düsseldorf am 26. Juni 2017 um 18 Uhr beteiligten sich außerdem:

•    Daniel Fiene, Rheinische Post, Leiter redaktionelle Digitalstrategie
•    Marie Illner, Informer Online, Redakteurin
•    Kerstin Jäckel-Engstfeld, Stadt Düsseldorf, Leiterin Amt für Kommunikation, und
•    Dr. Tobias Schmid, LfM NRW/Vor Ort NRW, Direktor/Geschäftsführer.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Andrea Hansen.

Daniel Fiene stellte der Diskussion drei Thesen zum Lokaljournalismus und seine Möglichkeiten gegen gezielte Falschmeldungen zu agieren voran:

  1. #RelevanzderMedien: Lokaljournalisten sind verwurzelter in der Region. Sie können zum Vertrauenspartner werden.
  2. #GesellschaftlicheVerantwortung: Communities werden immer wichtiger. Lokaljournalisten können sie stärken.
  3. #NewsLiteracy: Lokale Inhalte funktionieren besonders gut im digitalen Raum. Wer sein Handwerk unter Beweis stellt, hilft der Branche mehr als ein Leitartikel in der Zeit.

Vor der Diskussionsrunde, die allen Interessierten offenstand, veranstaltete Vor Ort NRW einen internen Workshop für lokale Medienmacherinnen und -macher. Karsten Lohmeyer und Stephan Goldmann (Autoren des Handbuchs des selbstbestimmten Lokaljournalismus im Netz ) erarbeiteten gemeinsam mit den Teilnehmenden Ideen, wie sie ihre Medienangebote nachhaltig finanzieren können.

Der Regionaltag in Düsseldorf ist Teil einer Veranstaltungsreihe der LfM-Stiftung Vor Ort NRW: Hier diskutieren Bürgerinnen und Bürger mit Vertreterinnen und Vertretern aus Medien und Politik aus den jeweiligen Regionen in Nordrhein-Westfalen über die Notwendigkeit und den Wert von lokalem Journalismus. Es fanden bereits Veranstaltungen in Münster, Köln, Dortmund und Bielefeld statt.

Bildergalerie zum Regionaltag Düsseldorf

Zum Tagungsbericht (PDF, 250 KB)

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