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Stiftungsfinanzierter Journalismus

Einige journalistische Projekte in Deutschland finanzieren sich bereits mit Geld von Stiftungen, in den USA ist siftungsfinanzierter Journalismus schon gängiger. Auf der nr-Jahreskonferenz 2017 in Hamburg stellte sich die Frage „Wer zahlt, bestimmt die Musik? Wie stiftungsfinanzierte Projekte unabhängig bleiben.“

Eine Diskussion mit

  • Lukas Harlan, Schöpflin Stiftung
  • Matthias Holland-Letz, freier Journalist
  • Volker Lilienthal, Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur, Universität Hamburg
  • Stephanie Reuter, Geschäftsführerin, Rudolf Augstein Stiftung
  • Thomas Schnedler, Correctiv
  • moderiert von Tabea Grzeszyk (hostwriter)

Werden Gründer im Journalismus durch Stiftungen unterstützt, ist die journalistische Unabhängigkeit nicht in Gefahr. Trotzdem wurden in der Diskussionsrunde ein paar Punkte zusammengetragen, die Gründer im Journalismus bei der Finanzierung durch Stiftungen beachten sollten:

  • Welche Unternehmen oder Menschen stehen hinter einer Stiftung? Und welche Zwecke verfolgt eine Stiftung?
  • Nicht das eigene Projekt anpassen, um finanzielle Förderung von einer Stiftung zu erhalten!
  • Eine Stiftung sollte nie Einfluss auf die journalistischen Inhalte nehmen ober eine Einsicht vor der Veröffentlichung verlangen.

 

Auch müssen Gründer im Journalismus bedenken, dass ihre Projekte auch eine Art „Vehikel“ sind, um die fördernde Stiftung bei ihren Zielen zu unterstützen. Deshalb machte Stephanie Reuter den Vorschlag, dass Stiftungen einen „Code of Conduct“ entwickeln, damit für beide Seiten klar ist, welche Rechte und Pflichten bestehen – und die journalistische Unabhängigkeit geschützt ist.

Gegen einen stiftungsfinanzierten Journalismus positionierte sich der freie Journalist Matthias Holland-Letz, weil ohnehin zu wenig über Stiftungen und deren Vorteile sowie Förderungen berichtet werde. Er warnte, dass geförderte Journalistinnen und Journalisten nicht mehr kritisch über Unternehmen und ihre Skandale berichten, die in Verbindung mit den Stiftungen stehen. Hingegen betonte Volker Lilienthal, dass Journalisten niemals ganz unabhängig seien – etwa von Verlegern, Anzeigenkunden oder politische und gesellschaftlich besetzten Gremien im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Diskutiert wurde die Idee, dass Stiftungen ihre Budgets für journalistische Projekte in einen Topf werfen und eine Jury, die mit Journalisten besetzt ist, über eine Förderung entscheiden zu lassen. Doch zu diesem Verfahren gab Stephanie Reuter zu bedenken: Stiftungen unterstützen gemeinnützige Zwecke, zu denen Journalismus nicht gehört, sodass ein Fördertopf für journalistische Projekte kaum umsetzbar wäre. Und Reuter warnte, dass die Vielfalt der Förderung fehlen würde, weil Gründer im Journalismus nur eine Chance hätten sich um finanzielle Unterstützung zu bewerben, statt es bei verschiedenen Stiftungen zu versuchen.

Aus dem Publikum kam die Frage, ob stiftungsfinanzierter Journalismus in Deutschland überhaupt schon relevant sei. „Es ein zartes Pflänzchen“ antwortete Thomas Schnedler, das noch wachsen soll. Deshalb sei auch eine Diskussion um die journalistische Unabhängigkeit notwendig.

Der komplette Workshop zum Nachschauen:

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Wir haben für Sie noch einmal grafisch zusammengefasst, auf was Sie bei einer Bewerbung um Stiftungsfinanzierung achten müssen:

 

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