Schriftgröße
LinkedIn Instagram

Digitale Transformation des lokalen Hörfunks

In vier Monaten berufsbegleitender Media Innovation Masterclass unterstützen wir Projekte individuell und mit professioneller Hilfe passgenau aufzusetzen, zu strukturieren und zu vermarkten. Alexander Maus, Saskia Salomon und Tony Kaufmann, Teilnehmer des Weiterbildungsprogramms, haben uns Fragen zu ihrem Projekt beantwortet. 

Worum geht es in eurem Projekt?

Die Lokalradios spielen eine wichtige Rolle für die Gemeinschaft(en) in den Städten und Kommunen. Die lokale Kompetenz ist das Alleinstellungsmerkmal der Sender, die Hörerinnen und Hörer vertrauen dem Radiosender.

Diesen USP müssen wir nutzen, um unsere digitalen Kanäle zu stärken, das Angebot auszuweiten und neue Inhalte zu schaffen. Wir erreichen einen Imagetransfer in die digitale Welt, kreieren eine Verbindung zwischen UKW-Programm und digitalen Kanälen. Wir verlängern die Themen im UKW-Programm mit Mehrwerten auf der Homepage. Mehrwerte, die vermarktet werden können.

Die sendereigenen Strukturen – sowohl in den Redaktionen als auch im Verkauf – lassen eine digitale Transformation der lokalen Inhalte nicht oder nur unzureichend zu. Kosteneinsparung, fehlendes Knowhow, Personalmangel machen die zusätzliche Produktion unmöglich.

Auf Ebene der Servicegesellschaft (hier PFD) kann die Produktion zentral erfolgen und für alle Sender zur Verfügung gestellt werden. Im Fokus stehen hier vor allem saisonale und/oder wiederkehrende und/oder regional interessante Themen, wie zum Beispiel Deko-Trends im Frühjahr und Herbst, Ausflugstipps für Brückentage in der Region, DIY-Tipps für Garten und Wohnen.

Die Darstellungsform wird für jedes Thema individuell festgelegt: wir wollen abwechselnd mit Videos, Fotostrecken, Interviews, etc. arbeiten. Für die Werbung auf den Social-Media-Kanälen der Sender werden grafische Vorlagen entwickelt, die dem Sender-CI entsprechen.

Wir entwickeln Berührungspunkte mit unseren Sender-Marken: Dadurch sind sie auffindbar, sie sind sichtbar. Wir entwickeln Reichweite im Web, den sozialen Netzwerken und flankieren und stärken damit das UKW-Produkt. Und: Wir bieten am Ende einen Mehrwert für unsere Hörerinnen und Hörer.

Wo steht es aktuell?

Wir befinden uns aktuell inmitten der ersten „Gehversuche“. Wir haben eine freie Mitarbeiterin für uns gewinnen können, die zukünftig die Content-Erstellung für unsere Homepages (inkl. Social Media-Vorlagen) übernimmt. Außerdem konnten wir unser Projekt in einem ersten Kick-Off der Geschäftsführung sowie den Kolleg:innen aus Redaktion und Verkauf vorstellen. So bekamen wir erstes Feedback und Rückfragen zum Thema, die wir sowohl im Einzelgespräch als auch in Kleingruppen klären konnten. Ein erster Testartikel wurde erstellt und schon von dem ein oder anderen Sender „übernommen“.

Nun wollen wir „ins Tun“ kommen: Unsere freie Mitarbeiterin wird in den nächsten Wochen mit allen unserer Sender bzw. deren Redaktionen ins Gespräch kommen, das Projekt näher erläutern und Rückfragen klären. Gleichzeitig arbeiten wir an einem für alle Verantwortlichen zugänglichen Teams-Channel, in dem wir künftig alle geplanten Themen vorstellen werden. Geplant ist, dass der erste „richtige“ Artikel Ende April/Anfang Mai online geht.

Was war bislang euer wichtigstes Learning der Masterclass?

Wir haben verstanden, dass man schnell betriebsblind wird, wenn man zu sehr „in einem Thema steckt“, für das man persönlich auch noch eine große Begeisterung hegt. Es ist daher wichtig, einen „Schulterblick“ zu machen und alle Beteiligten dort abzuholen, wo sie grade stehen. Auch wenn das heißt, dass man die ein oder andere Frage mehrfach beantworten muss.

Außerdem ist es wichtig, aus alten Strukturen auszubrechen und Dinge einfach mal „anders“ anzugehen. Das kann für eine Aufbruchstimmung im Team sorgen. Natürlich gehören auch Rückschläge, wie mangelndes Interesse, Unverständnis etc. zu solchen Projekten dazu. Es ist wichtig, nicht aufzugeben und sich Verbündete zu suchen, die bereit sind, in die gleiche Richtung zu gehen. Am Ende schafft man es so vielleicht, auch die Nörgler mitzuziehen. Die aktuell größten Learnings, die wir aus unserem Projekt gezogen haben, sind am Thema festhalten, viel kommunizieren und nicht aufgeben. Wir sind gespannt, was uns noch erwartet.

Könnte auch interessant sein:

Prompt Book: Werkzeugkasten für einen konstruktiven Umgang mit KI

Kann künstliche Intelligenz ein Hilfsmittel für mehr Lösungsorientierung, Perspektivenvielfalt und konstruktiven Dialog im Journalismus darstellen? Ja, wenn Journalistinnen und ...

Journalismus Lab Newsletter

Du interessierst Dich für Trends im Journalismus, praktische Tipps, spannende Medienevents und attraktive Förderangebote? Dann abonniere jetzt unseren Newsletter (gemäß unserer Datenschutzerklärung kannst Du Deine Einwilligung jederzeit widerrufen)

nach oben scrollen
Schließen   X

Trends im Journalismus, praktische Tipps, spannende Medienevents und unsere Förderangebote findet ihr in unserem Newsletter. Jetzt anmelden!